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Der Frühstücksraum im Travel Hub Guest House. Gleichzeitig auch abends Bar. Sogar mit relativ ordentlichen Whiskys. Habs aber nie geschafft, dort mal hinzugehen …

 
 

Schweifender Blick vom Balkon in die jetzt schon hitzige Stadt.

 
 

Ein paar Meter weiter unten siehts dann halt so aus. Aber gut, dass wenigstens mal eine Müllabfuhr überhaupt kommt. Das Motorrad ist wahrscheinlich Kunst. Der Obdachlose dahinter irgendwie auch. Der liegt dort immer, tagein, tagaus. Es gibt dort, also besonders in China Town, jede Menge Obdachlose. Die liegen in Scharen auf dem Gehweg; mal auf Pappen, mal nicht. Das ist dort ganz normal. Die betteln auch nicht, die haben ganz einfach nur keine Wohnung. Einen riesen Vorteil haben die hier: die müssen nie frieren.

 
 

Gleich um die Ecke war ein chinesischer Tempel, in welchem dem ansässigen Götzen ordentlich geweihräuchert, gelichtelt und abergläubisch beschriebenes Papier verbrannt wurde. So wie ich das im Nachhinein rausgefunden habe, ist das der Guan-Di-Tempel.

 
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Wir Insider, wir sagen ja nur noch „KL“, wenn wir Kuala Lumpur meinen. Das zeigt dann, dass man cool ist und dazu gehört.

Also jedenfalls angekommen in KL, hab ich mich gleich nochmal auf die Pirsch begeben. Und siehe da: ich habe sogar einen kleinen Durian-Stand entdeckt. Musste natürlich sofort verkostet werden.

 
 
 
 

Das gabs in der sogenanten „Petaling Street“, quasi dem Touristen-Abzock-Punkt in China Town in KL. Die Durian-Schälchen voll überteuert; kostet fast so viel wie in Deutschland. 8 Ringgit für vielleicht minihafte 100 g. Mal sehen, ob sich das im Verlaufe der Reise noch bessert. Aber so habe ich wenigstens erstmal Abendbrot und auch etwas anderes Frühstücks-Obst einkaufen können; Mangos. Aber auch die voll überteuert und nicht mal reif und lecker.

 
 

Dann gabs hier so etwas ähnliches wie Dürüm oder Wraps, was hier Sandwich genannt wurde. Mit Falafel oder Hühnchen und so Kram. Und ich hab mich immer gewundert: jedes mal, wenn der Typ wieder ein Sandwich gerollt hatte, ging der kurz raus und kam gleich wieder rein. So schnell konnte ich gar nicht beobachten, wie der das tat. Ich habe erst angenommen, dass das eventuell eine religiöse Zwangshandlung ist, dass vielleicht das Hühnchen, nachdem es eingewickelt wurde noch mal kurz das Haus verlassen muss, bevor es in den Ofen kommt … Doch weit gefehlt: es stellte sich dann raus, dass er in kleinen Zeitabständen einfach nur den Grillspieß ein kleines Stück weiterrücken musste, dass der nicht einseitig verbrennt.

 
 
 
 

Bemerkenswert ist, dass der Grill nach außen zur Straße hin zeigt. Es wird einem schnell klar, wieso das so ist: es ist ganz einfach unglaublich heiß. Zum einen das Wetter allein schon und dann noch so ein Grillspieß – der Typ würde keine 10 Minuten in seinem Käfterle stehen können, ohne ohnmächtig zu werden. Es ist hier einfach mal wirklich richtig warm.

 
 

Der Typ war echt helle: Ich hatte ja nun ein kleines bisschen gewartet auf mein Sandwich und er begann so:

„Und du, bist aus Deutschland, richtig?“

Ich so: extrem überrascht. „Ähh, woher weißt du das? Durch meinen Akzent?“

Er so: „Nein, es ist dein Gesicht.“

Ich so: noch extremer verdutzt. Wahrscheinlich ist es die genervte Überanstrengung in den Gesichtszügen.

Er so: „Ich lebe hier seit drei Jahren – ich kenne die Leute. Siehst du die Dame dort hinten? Das ist Schweden.“ Ruft die Straße lang: „Schweden! Hey Schweeeden … !!“ =D

 
 

Es gab hier auch ein besonderes Leckertätenrestaurant, welches sich auf Durian-Kuchen und -Törtchen spezialisiert hatte. Musste natürlich auch sofort verkostet werden.

 
 

Hier mal noch ein paar typische Straßenbilder nachts in China Town in KL.

 
 
 
 
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… oder: ins Stocken geraten, bevor es losgeht …

 
 

Mein erster ernsthafter Flug und ich will nun fröhlich einchecken. Dazu begibt man sich an einen dafür vorgesehenen Automaten. Der verlangt Name, Pass, Buchungsnummer und soll dann die Boardkarte ausspucken. Das Touchen durch das Menü brachte aber immer nur Optionen, die nicht so richtig auf mich zuzutreffen schienen und auch Fehlermeldungen brachten. So richtig Sinn ergab das alles nicht. Ich konnte mich also am Automaten nicht einchecken.

Musste ich halt einen Menschen bemühen und so begab ich mich zur Check-in-Dame, die schon die ganze Zeit von weitem sah, dass an dem Automaten irgend etwas nicht stimmt. Also sah sie sich die ganze Sache nochmal an und meinte dann: die Lufthansa-Software verlange ein Visa. Ich so: „Aber Malaysia ist doch für Deutschpass-Träger visafrei.“ Die Lufthansa-Software versucht allerdings schlau zu sein und rechnet: Abflugdatum 09.01.2016, Rückankunft 03.05.2016, macht nach Adam Riese: 115 Tage – und unterstellt halt, dass man diese 115 Tage durchgängig in Malaysia ist – bin ich ja aber nicht. Visafrei sind allerdings nur 90 Tage durchgängig, das ist richtig. Das sorgt nun für den Effekt à la „Computer sagt nein“. Dabei ist das doch eigentlich meine Sache, wenn ich in Malasia in den Knast komme, wenn ich gegen irgend ein Gesetz verstoße, oder eben das Visa überziehe. Warum sollte da eine Lufthansa-Software plötzlich den großen Beschützer spielen und die Vorlage eines Visas erzwingen. Check-in-Dame meinte, dass in solchen Fällen aber schon die Fluggesellschaften eins auf den Deckel bekämen, wenn das passiert. Wundert mich. Warum nicht die Reisebüros, die die Flüge verkaufen? Hier gibt es also noch Mechanismen, die laufen völlig im Dunkeln und über die nie irgendwo berichtet wird.

Und genau wegen solcher unbekannter Mechanismen, die dann plötzlich aus dem Hinterhalt zuschnappen und alles was gut läuft nochmal völlig durcheinander bringen, graut mir vor vielen Dingen. In dem Fall war’s ein Mechanismus, der meinte ganz besonders hilfreich zu sein, aber das Weiterkommen verwehrte, obwohl alles in Ordnung ist. Ich sah schon wieder alle meine Reisepläne über den Haufen geworfen; oder aber mich einen sinnlosen Rückflug buchen, der innerhalb des visafreien Zeitraumes liegt und nochmal richtig schön teuer ist, nur um die Software zu satuieren …

Nach einer viertel Stunde Diskussion der Check-in-Dame mit dem Flughafenpersonal und einem Telefongespräch mit der Lufthansa-Zentrale stellte sich heraus: in der Software ist es möglich, eine zusätzliche Reiseroute zu hinterlegen; zum Beispiel einen früheren Weiterflug. Den hatte ich natürlich – glücklicherweise gerade noch einen Tag vorher zurechtgepuzzelt und auch schon gebucht, so dass ich den Weiterflug nachweisen konnte. Das Bestätigungs-PDF hatte ich auf dem Tablet; Flugnummer und Airline genügte – und natürlich ein Abflugdatum, welches innerhalb des Visa-Zeitraumes liegt.

 
 
 
 

Der Weiterflug wird dann per „add itinerary“ in die Software hinzugefügt und ich konnte einchecken und der Boarding-Pass wurde freigegeben. Das hatte die Check-in-Mitarbeiterin auch das erste Mal gehört. Haben wir also beide etwas gelernt. Das ging natürlich auch nur am Schalter. Die Check-in-Automaten, die ja alles ganz einfach machen sollen, sind für so einen Fall nicht ausgerüstet. Mit Sicherheit ist so auch kein Online-Check-in möglich.

Man muss schon die Visa-Bestimmungen eines Reiseziellandes im Vorfeld etwas kennen und dann eben die Weiterflüge schon entsprechend gebucht haben, dass man die in genau solchen Fällen problemlos schnell vorweisen kann. Das passiert alles am Check-in-Schalter, wo man auch das Gepäck abgeben würde. Aus irgendwelchen Gründen werden die Fluggesellschaften dafür verantwortlich gemacht, dass die Sache mit den Visa hinhaut.

 
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Es ist ja so bitterkalt in D.

 
 
 
 

Da melden wir uns besser mal zum Abflug nach Kuala Lumpur!

 
 
 
 

Das 40-Liter-Marschgepäck gepackt, gehorchen wir den Sicherheitsbestimmungen, machen Zwischenstopp in Frankfurt und sitzen – schwupp-di-wupp – im dicken Airbus nach Malaysia. Klingt jetzt so leicht, ist aber natürlich alles von langer Hand geplant.

 
 
DRS
FRA
KUL (KLIA 1)
 
 
 
 
 

Das sind so ziemlich genau 10.000 Kilometer, Flugzeit betrug insgesamt 15:40 Stunden. Das heißt: es gab ein Abendmahl und dann wurde genächtigt.

 
Gang in KLIA1

Ankunft in Kuala Lumpur: relativ unspektakulär. Hätte mir den Flughafen eigentlich irgendwie größer vorgestellt. Kann aber auch an meinem Tunnelblick gelegen haben. So richtig Zeit hat man irgendwie nicht, dort alles zu erkunden.

 
 

Aber die ersten Vorboten der Durian begegnen einem gleich schon mal! =)

Es kam aber erst noch die Angelegenheit der Einreise. Noch war ich ja noch nicht so direkt in Malaysia. Und so fand ich mich in dieser riesigen Menschentraube wieder, zur Passkontrolle. Hat etwa 45 Minuten gedauert. Eigentlich fast noch zu verkraften. Nach dem Anblick hatte ich mich schon auf zwei Stunden eingestellt … Fingerabdrücke wollten die haben und zwar beide Zeigefinger, die man auf so einen elektronischen Scanner drückt.

 
 

Dann waren wir drin und es gab erst mal ’ne Kokosnuss. Das Kokoswasser wurde hier mit Zucker und Geliermittel angerührt. Wird quasi wie Wackelpudding aus der Kokosnuss. War mal was neues.

 

Der Flughafen liegt etwa eine Stunde Fahrt von der Stadt entfernt. Das ist also noch mal eine ordentliche Strecke, die man mit kalkulieren muss. Um in die Stadt zu kommen, gibt es dort Taxi-Schalter, an denen man seine Ziel-Adresse ansagt und quasi vorfrankierte Taxi-Fahrscheine kaufen kann. Da ich halt nichts besseres wusste, mich natürlich nicht auskannte und es langsam dunkel wurde, habe ich mich mit dem Taxi bis vor die Tür der Unterkunft bringen lassen. War wirklich das einfachste.

 
 
 
 

Es gibt dann noch den sogenannten „KLIA Ekspres“, ein Zug der nur eine halbe Stunde braucht, bis zur Zentralhaltestelle „KL Sentral“. Werde ich bei Gelegenheit wohl auch mal noch ausprobieren.